Abschrift (I)                                           

aus Chronik der Gemeinde Wischhafen
Gesangverein Wischhafen von 1921 e.V.

 

Am 10. März 1921 trafen sich 26 Frauen und 16 Männer im Gasthaus Lührs zwecks Gründung eines Gesangsvereins.

 

Auszug aus dem Protokollbuch:
„Es wurde die Gründung eines gemischten Chors beschlossen, unter Beibehaltung des Namens der alten, noch nicht aufgehobenen Liedertafel. Es wird damit gehofft, das Inventar des alten Vereins zu erhalten.
In diesem Sinne wird der Versammlungsleiter, Herr Curt Bolten, beauftragt, mit dem alten Verein zu sprechen.
Als Gesangslokal wird die Gastwirtschaft Rosa Lührs gewählt. Einem Ausschuss von sieben Mitgliedern wird die Ausarbeitung der Satzung bis zur Generalversammlung am 22. März übertragen.“

 

Paragraph 1 der Satzung lautet:

 

„Der Zweck des Vereins besteht in der Pflege des vierstimmigen Chorgesanges.“

Wie streng damals die Mitgliedschaft genommen wurde, zeigen folgende Auszüge:
Wer in dem Verein aufgenommen werden wollte, musste zunächst von dem Chorleiter eine „Stimmprüfung“ ablegen und dieser auch „genügen“. Darüber hinaus musste Eintrittsgeld gezahlt werden, und ohne triftigen Grund durfte nicht gefehlt werden.

 

Zum 1. Vorsitzenden wurde Curt Bolten gewählt, und die Chorleitung übernahm Adolf Tietzel.

 

Von der alten „Hammelwörden-Wischhafener Liedertafel“ erwarb man die ersten Notenbücher, bevor zusätzlich zwei weitere Liederbücher angeschafft wurden.

 

Bereits Ende 1921 zählte der neue Gesangsverein 43 aktive (27 Damen, 16 Herren) und 33 passive Mitglieder.

 

Am 19. März 1922 fand das erste öffentliche Konzert unter Leitung von Curt Bolten, der 1922 die Chorleitung übernommen hatte, im Vereinslokal Lührs statt, und im September desselben Jahres beteiligte sich der Gesangsverein musikalisch an der einweihung des Kriegerdemnkmals vor der HAmmelwördener Kirche.

 

Im folgenden Jahr wurde der Polizist Wilhelm Beckmann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Damals betrug der Mitgliedsbeitrag in folge der Inflation für aktive Mitglieder 5000 M und für Passive 7000 M. Um die Einstellung der Gesangsabende wegen der schlechten Finanzlage zu verhindern, hatte man beschloßen, den Mitgliedsbeitrag durch eine wertbeständige einmalige Umlage in Form von mindestens 5 Pfund Getreide pro Mitglied zu erheben.

 

Damit aber auch diejenigen den Verein erhalten bleiben konnten, die kein Getreide besaßen,bat W. Beckmann im November 1923 in einem Brief alle Mitglieder, die selber Getreide anbauten, den Verein mit etwas mehr als 5 Pfund zu unterstützen.

 

Aufgrund dieses Aufrufes gingen ei

a)   An Bargeld (wertbeständig)  13,55 M

    b)   An Korn 170 Pfd. A. 0,08 M  13,60 M 27,15 M

 

Daraufhin schrieb der Wischhafener Lehrer und damaliger Schriftführer Otto Flagge in das Protokollbuch: „Diese Summe hat den Verein durch alle Klippen der stürmischen Zeit hindurchgebracht.“

Erwähnenswert ist die Reaktion auf den dritten öffentlichen Liederabend im März 1924. In einem Zeitungsbericht wurde „die unglaubliche Unpünktlichkeit des Publikums“ zu jener Zeit beklagt. Um 19:00, als das Konzert beginnen sollte, sei der Saal noch vollkommen leer gewesen, so das erst mit einer dreiviertel Stunden Verspätung begonnen werden konnte.

 

Bereits damals pflegte der Gesangsverein Kontakte zu den Sangesfreunden in Freiburg, Bahnkrug, Glückstadt und zum Neuländer Männer-Gesangsverein, dessen Vorsitzender 1924 Herr Woetzel war. Gemeinsam mit Sangesnfreund

en aus HAmmelwörden und Neuland entstand ein Kirchenchor, der am 1. Weihnachtstag 1924 zum ersten Mal in der Hammelwördener Kirche auftrat.

 

Ab Januar 1925 wurde bei Lührs in der großen, neugebauten Saalstube gesungen. Dort fand auch der vom Gesangesbruder Von Bargen hergestellte Notenschrank Platz, der zur Unterbringung der Bücher und Notenblätter benötigt wurde. Seinerzeit zählte der Verein 43 aktive und 64 passive Mitglieder.

 

An den Himmelfahrtstagen sang der Chor ab 5:00 morgens an verschiedenen stellen in Wischhafen und ging anschließend zu Charly Drewes ins Neulandermoor, um den Vormittag bei Kaffee und Kuchen sowie Tanz oder Kegeln ausklingen zu lassen.

Da 1926 der Wunsch nach einhaltiger Chorkleidung am Geldmangel scheiterte, beschloß man vorerst „störende Farben“ bei Auftritten zu vermeiden.

Zum großen bedauern des Vereins wurde im selben Jahr der Schriftführer Otto Flagge nach Schiffdorf versetzt. Als dank für seine geleistete Arbeit wurde er zum 1. Ehrenmitglied ernannt.

 

Gute Kritiken gab es für die jährlichen Konzerte unter Leitung von Curt Bolten, der seinen Sängern große und Übungsintensive Werke zumutete, wie z.B. 1927 „Die Jahreszeiten“ von Joseph Haydn. Dieses überaus erfolgreiche 6. Konzert war zugleich das Abschiedskonzert des äußerst engagierten Chorleiters, der aus beruflichen Gründen nach Hamburg wechselte und ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Sein Nachfolger wurde der Landwirt Diedrich Richters aus Hammelwörden.

 

Auch unter seiner Leitung leistete der Gesangsverein trotz schlechter finanzlage ende der 1920er Jahre großartiges. So wurde im November 1927 die Oper „Preciosa“ von Weber mit Kostümen aus einem Hamburger Kostümverleih aufgeführt, bei der besonders die Wischhafener Solisten viel Lob ernteten.

 

Bereits im März 1928 fand das 7. Konzert statt, an dem sich auch der ehemalige Chorleiter Curt Bolten mit Liedern von Mendelsson beteiligte. Im November 1928 folgte die Aufführung der Operette „Die Ratsmädels“ von Hermann Marcellus und im März 1929 ein Schubert Konzert mit den Solisten Erna Umland und Curt Bolten.

 

Einen Höhepunkt im Vereinsleben bildete das Kreissängerfest am 17./18. August 1929 in Wischhafen unter Mitwirkung von 8 Gesangsvereinen, zu dessen Anschluß am Sonntag Nachmittag ein großer Umzug durch den geschmückten Ort stattfand.

 

Die Wirren der 30er Jahre hinterließen auch im Gesangsverein Ihre Spuren. Die Mitgliederzahl hatte sich 1930 auf 44 aktive verringert, da sich viele überfordert fühlten, was auch zur Abschaffung der „Stimmprüfung“ bei Neumitgliedern führte. Und durch die finanziell Not musste das für 1931 geplante Kreissängerfest in Hammelwörden abgesagt werden.

 

Diedrich Richters, der aus beruflichen Gründen die aufwendige ehrenamtliche Tätigkeit als Chorleiter nicht weiter ausübern konnte, gab im Dezember 1931 den Dirigentenstab an den HAmmelwördener Lehrer Friedrich Brüggebors ab. Unter seiner Leitung wurde das Lustspiel „Komtesse Guckerl“ aufgeführt, bei dem aber zum wiederholten male der erhoffte finanzielle Erfolg ausblieb und der Kassenbestand weiter schrumpfte.

 

Durch viele anderweitige verpflichtungen konnten die Chormitglieder auch nicht mehr regelmäßig an den Übungsabenden teilnehmen. Deshalb lud man Mitglieder des freiwilligen Arbeitsdienstes zu den Gesangsabenden ein, die aber durch Ihr unregelmäßiges kommen die Chorproben ebenfalls mehr störten als bereicherten.

 

Schließlich wurde dem Verein 1933 durch ein behördliches Verbot untersagt, seine traditionelle Weihnachtsfeier zu begehen.

 

Das alles hatte zur Folge, dass am 19. Januar 1934 die letzte Jahreshauptversammlung abgehalten wurde, auf der der Chorleiter F. Brüggebors sein Amt niederlegte und die Gesangsabende auf unbestimmte Zeit eingestellt wurden. Der Gesangsverein Wischhafen bestand nun nur noch auf dem Papier. Wann er zu neuem Leben erweckt werden könnte, wusste damals noch nieman.

 

Dies geschah erst fast 14 Jahre später am 4. Dezember 1947 durch den ehemaligen Chorleiter Diedrich Richters, der „Sangesfreudige Damen und Herren zwecks Gründung eines Gesangsvereins“ ins Gasthaus Lührs einlud. Um die Sorgen und Nöte der NAchkriegszueit zu lindern, wollte man Einheimische und Flüchtlinge im Chorgesang vereinen. Wilhelm Beckmannübernahm wieder den Vorsitz und Diedrich Richters die Chorleitung. Gesungen wurde wieder bei Emil Lührs, jedoch musste der Verein sich um die Beheizung selbst kümmern, wobei  neben Torf besonders Holz und Kohle mitgebracht werden sollte. Dem neuen Verein, der an die Tradition des alten anknüpfte, gehörten 40 Damen und 22 Herren an.

 

Ein Jahr später am 4. Dezember wurde das 1. Fest gefeiert. Neben den Weihnachtsfeiern wurden ab 1949 auch die jährlichen Ausflüge wieder zur ständigen Einrichtung. War man allerdings in den 20er Jahren mit der „Klütenbahn“ oder mit Pferdewagen gefahren, so nahm man jetzt den Autobus.

 

1950 trat der junge Chor erstmals mit dem Theaterstück „Die Lieder des Musikanten“ an die Öffentlichkeit. Doch trotz erfolgreicher Aufführung, blieb wie schon in den frühen Jahren der finanzielle Erfolg aus.

 

Nach 32 Jahren gab Wilhelm Beckmann 1954 den Vorsitz an den Schneidermeister Josef Rausch ab. Auf dessen Initiative erfolgte im Mai des selben Jahres der Zusammenshcluss mit dem Chor Der Heimatvertriebenen, da die Mitgliederzahl anfang der 1950er Jahre auf 36 abgesunken war. Der Name „Gesangsverein Wischhafen von 1921“ wurde beibehalten. Neuer Chorleiter wurde Artur Franz aus dem Chor der Heimatvertriebenen, da Diedrich Richters sein Amt wegen Arbeitsüberlastung niederlegte.

 

Im Frühjahr 1960 erwarb der Gesangsverein vom Wischhafener Lehrer und Sangesbruder Diedrich Kreth ein Klavier für 100 DM.

 

Dem ewigen Problem der unpünktlichkeit an den Übungsabenden versuchte man in den 1960er Jahren durch die Einführung eines Strafgeldes zu begegnen. Der Beginn der Chorprobe wurde fortan mit einer Glcoke eingeläutet.

 

Am 20. Januar 1967 fand zum ersten mal eine Zusammenkunft der Nordkehdinger Chöre zum Thema „Vereinigte Chöre aus Nordkehdingen“ statt. Dieser folgte im November ein erster Liederabend in Freiburg und ein zweiter in Wischhafen gemeinsam mit der Freiburger Liedertafel Gemania von 1863 sowie dem Hammelwördener Bläserchor. An weiteren gemeinsamen Liederabenden, die in den folgenden Jahres jeweils im Mai in drei Orten Stattfanden, beteiligten sich etwas 100 Sänger und Sängerinnen.

 

Seit 1969 gehört außer dem Ausflug und der Weihnachtsfeier auch eine Faschingsfeier zum festen bestandteil des Vereinslebens. Außerdem wird auf Wunsch zur Konfirmation, Hochzeiten, Silber- und Goldhochzeiten sowie am Volkstrauertag in der Kirche auf der Weihanchtsfeier des Turnvereins und seit 1970 auch auf der Altenweihnachtsfeier gesungen.

 

Seit Februar 1969 gehört der GEsangsaverein dem „Deutschen Sängerverbund e.V.“ an, und seit 1971 besitzt er auch eine eigene Vereinsnadel.

 

Hatte man das 30 und 40 jährige Bestehen noch im internen Kreis gefeiert, so wurde das 50 jährige bestehen am 13. März 1971 im Vereinslokal Lührs mit einem großen Chorkonzert unter der Mitwirkung der Liedertafel Germania, des Gesangsvereins Harmonie Krummendeich sowie der Theatergruppe des TV Wischhafen begangen. Nach der Ehrung verdienter, langjähriger Mitglieder, gab Josef Rausch einen Überblick über die Vereinsgeschichte.

 

Noch im selben Jahr musste Josef Rausch aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz nach 17 Jahren an den Lehrer Jost Fedderke abgeben, der Ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte.

 

Im September 1977 erkrankte auch Artur Franz, der noch im März in einer Feierstunde für 25 jährige Chorleitertätigkeit, davon 23 Jahre im Gesangsverein Wischhafen, geehrt worden war. Da er den Chor nicht weiter führen konnte, fanden dien Gesangsabende vorerst unter der Leitung von J. Fedderke statt, der jedem Abend sein Akkordeon mitbrachte und so die Auflösung der Chorgemeindschaft verhinderte. Artur Franz, dessen musikalisches Wissen und freundliches Wesen den Gesangsverein nachhaltig geprägt hatten, verstarb im Mai 1979 in Berlin.

 

In der zwischenzeit hatte man sich intensiv um eine neue Chorleitung bemüht. Diese fand man im April 1979 in der Hauptlehrerin Bärbel Gottschalk aus Balje. Mit ihr traten einige Veränderungen ein, wie das Einsingen vor jedem öffentlichen Auftritt und die Stimmschulung zu Beginn eines jeden Gesangabends.

 

Auf der Altenweihnachtsfeier im Dezember 1980 konnte sich der Chor erstmals in einheitlicher Chorkleidung vorstellen: Die Damen mit Weinrotem Rock, weißer Bluse und weinroter Blume und die Herren im schwarzen Anzug mit weißem Oberhemd und weinroter Fliege.

 

Der erste große öffentliche Auftritt im Mai 1981, anlässlich des Kreischorfestes in Stade, verlief unter den Augen und Ohren einer kompetenten Zuhörerschaft sehr erfolgreich und zeigte dem Chor, dass er auf dem richtigen Weg war.

 

Das 60 jährige Bestehen wurde im Oktober 1981 gemeinsam mit der Liedertafel Germania, dem gemischten Chor Balje und der Chorgemeinschaft Krummendeich/OEderquart im Rahmen der Nordkehdinger Chorkonzerte begangen. Unter dem Motto „Lasst uns alle fröhlich singen“ freute sich der Verein über einausverkauftes Haus mit vielen Ehrengästen. Außer dem früheren Chorleiter Diedrich Richters waren auch die noch lebenden Gründungsmitglieder von 1921 anwesend. Unter Leitung des Kreischorleiters Peter Scheiermann klang dieses gelungene Chorfest mit einem „Musikkarussell“ aus.

 

1983 nahm der Gesangsverein unter anderem am Kreischorfest in Ahlersted und am 75-jährigem Jubiläum des Gemischten Chores Eintracht Himmelpforten teil, zu dem sich im Lauf der Jahre gute Kontakte aufgebaut hatten. Außerdem gestaltete der Chor in Hammelwörden einige Kirchenkonzerte und musikalische Abendgottesdienste.

 

1984 fand erstmals ein „Nordkehdinger Heimatabend“ auf dem Schulhof der Grundschule Wischhafen statt. Anlässlich dieses „Frühlingsfstes“ kam es im folgendem Jahr zu einer Begegnung mit den Belmont-Singers aus Swansea, England. Seit 1987 findet diese Veranstaltung im Wischhafener Bürgerpark statt.

 

Am 5. März 1986 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister. Seitdem nennt sich der Verein „Gesangsverein Wischhafen von 1921 e.V.“

 

Gemeinsam mit dem Gemischten Chor Balje, dem Gemischten Chor „Eintracht“ Himmelpforten und der Uetersener Liedertafel wurde am 25. Oktober 1986 das 65 jährige Bestehen bei Lührs unter dem Motto „Freunde, lasst uns singen!“ fröhlich gefeiert.

 

1989 stand mal wieder eine Grundüberholung von Notenmappen an, da sich das aktuelle Liedgut von Zeit zu Zeit ändert.

 

Auf einmal laut Zeitungskritik „nuancierten Vortrag“ durfte die Chorgemeinschaft Balje/Wischhafen anlässlich des Elbe- Weser- Chorkonzertes am 2. Juni 1991 in Bremerhaven stolz sein. Der Chor hatte die Gospel-Songs mit höchster Konzentration und Genauigkeit gesungen, und niemand im Bremer Hafener Statdtheater konnte ahnen, welche Mühe sich dahinter verbarg.

 

Im September des selben Jahres überraschte Frau Bärbel Gottschalk den Chor mit der bestandenen „C“ – Prüfung zur „stadtlich geprüften Chorleiterun“.

 

Als die Kreissparkasse Stade 1992 den „Niederdeutschen Kulturpreis für Chöre“ auslobte, an dem sich 15 Chöre aus dem Landkreis Stade beteiligten erreichte die Chorgemeinschaft Balje/Wischhafen nach erfolgreicher Vorentscheidung in Harsefeld bei der Endausscheidung am 2. November im Stadeum in Stade Platz 5, der mit 500 DM notiert war.

 

Mit der Schließung des Gasthaus Lührs ende 1994 verlohr der Gesangsverein Wischhafen sein Vereinslokal. Zunächst wurde im Dorfgemeinschaftshaus gesungen, das optimale Bedingungen für die Chorproben bot. Als das Gasthaus Lührs mit dem neuen Besitzer unter dem Namen „Wischhafener Hof“ wieder eröffnete, kehrte der Chor in sein ehemaliges Vereinslokal zurück.

 

Dort feierte der Gesangsverein 1996 auch sein 65 jähriges bestehen mit einem Chorkonzert, zudem die Chöre aus Himmelpforten und Altkloster/Estebrügge eingeladen waren.

 

Kurze Zeit später musste sich der Gesangsverein Wischhafen ende 1996 nach über 17 Jahren von seiner Chorleiterin, Frau Bärbel Gottschalk, verabschieden, die auf eigenen Wunsch Ihr Amt niederlegte. Die Sängerinnen und Sänger konnten sich nur schwer mit dieser Entscheidung abfinden. Die schwierige Aufgabe bestand in der Folgezeit nun darin, einen geeigneten Chorleiter wieder zu finden, um das fortbestehen des Chores zu gewährleisten.

 

Bereits im Februar 1997 konnte der erste Singabend mit der neuen Chorleiterin Karin Eckart stattfinden. Frau Eckart wohnte damals in Bremervörde, leitete auch den Gemischten Chor Deinste und engagierte sich neben ihrer Berufsfähigkeit als Studienrätin in verschiedenen weiteren Musikgruppen.  Sie spielte sehr gut auf dem vereinseigenen Klavier und hatte eine schöne Singstimme. Auf der guten Grundlage, die ihre Vorgängerin Bärbel Gottschalk gelegt hatte, konnte Karin Eckart die Chorarbeit auf ihre Weise weiterführen.

 

Da die wöchentliche Chorprobe auf Wunsch von Frau Eckart in Zukunft montags tattfinden mussten, der „Wischhafener Hof“ dann jedoch seinen Ruhetag hatte, zog der Gesangsverein Wischhafen endgültig um in das Dorfgemeindschaftshaus Hammelwörden, wo auch der Notenschrank und das Klavier seinen Platz fanden.

 

Der Gesangsverein Wischhafen beteiligte sich nun gemeinsam mit dem Gemischten Chor Deinste am Kreis-Chorfest des Sängerkreises Stade sowie an Liederabenden in der Samtgemeinde Nordkehdingen. Man sang in der Kirche, zur Seniorenweihnachtsfeier und auch im Zelt anlässlich des 2. Wischhafener Hafenfestes im August 2000.

 

Die Sangesfreunde aus Deinste organisierten gemeinsame Chorfreizeiten, die in erster Linie der Verbesserung des Chorklanges dienten. Besondere Höhepunkte waren jeweils die Adventskonzerte in der Martin-Luther-Kirche, Fredenbeck, sowie in der Dionysius-Kirche, Hammelwörden.

 

Nachdem die Chorleiterin den Gemischten Chor Deinste abgegeben hatte, konnte der Gesangsverein Wischhafen noch ein Adventskonzert in Hammelwörden allein ausrichten. Dann beendete Karin Eckart auch die Chorleitertätigkeit beim Gesangsverein Wischhafen zum 31. Dezember 2002.

 

Sowohl dem Gemischten Chor Deinste als auch der Kreischorleiterin, Frau Irma Kögel, war es zu verdanken, dass die Chorleitervakanz in Wischhafen nur wenige Wochen dauerte.

 

Frau Helena Jan aus Oldendorf ließ sich – trotz der relativ großen Entfernung – auf ein Kennenlernen des Wischhafener Chores am 3. Februar 2003 ein. Sie hatte zu dem Zeitpunkt bereits den Gemischten Chor Deinste übernommen.

 

Die junge Chorleiterin leistete bisher hervorragende Arbeit. Honorar und Fahrtkosten bereiten dem Gesangsverein Wischhafen noch Probleme, die hoffentlich einvernehmlich zu lösen sein werden. Zuletzt zählte der Gesangsverein 35 aktive und 17 fördernde Mitglieder.